Selektiver Mutismus

Selektiver Mutismus beschreibt die Unfähigkeit, in bestimmten sozialen Situationen (oft Kindergarten/ Schule) oder mit bestimmten Personen (meist Personen, die nicht zum engsten Familienkreis gehören) zu sprechen.

Es gibt nicht eine bestimmte Ursache für das Schweigen unter bestimmten Bedingungen, meist liegt dem ein ganzes Bedingungsgefüge zugrunde.

Selektiver Mutismus entsteht vermutlich in der Phase, in der sich ein Kind von seinen Eltern löst, also im Alter von 2-3 Jahren. Auf Grund des Schweigens haben diese Kinder in ihren Interaktionen mit anderen Menschen weniger Gelegenheiten, sich sprachlich und auch sozial zu entwickeln. Aus diesem Grunde sprechen wir von einer pragmatisch-kommunikativen Sprachstörung.

Symptome

Nicht-Sprechen, oft einhergehend mit starrem Gesichtsausdruck und versteinerter Körpersprache. Das Kind spricht in bestimmten Situationen nicht, zu Hause und mit vertrauten Personen spricht es jedoch „normal“ oder redet dort teilweise extrem viel aufgrund des Nachholbedarfs. Das Kind zeigt Schwierigkeiten, eine Interaktion zu beginnen (Begrüßung/Abschied/Danke sagen/Fragen stellen) und hat oft Schwierigkeiten, eigene Gefühle auszudrücken.

Wenn Sie bei Ihrem Kind ein ähnliches Verhalten beobachten, können Sie zur weiteren Abklärung einen Online-Mutismus-Test durchführen: Zum Test

Alle ziehen an einem Strang

Die Therapie mit selektiv mutistischen Kindern und Jugendlichen ist dann nachhaltig erfolgreich, wenn die im therapeutischen Setting aufgebauten sprachlichen Fähigkeiten sich auch in möglichst allen zentralen Lebenssystemen zeigen. Eine vernetzende Zusammenarbeit mit Familien, Kindergärten und Schulen ist deswegen wichtiger Bestandteil der logopädischen Maßnahmen und hilft, diese Verhaltensweisen zu festigen.